Sylt – wo Stereotype, faszinierende Natur und Geschichten aufeinandertreffen

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Wer sie sucht, der findet sie auch: die Klischees über die größte deutsche Insel in der Deutschen Bucht. Weniger bekannt ist, dass sie zu zwei Drittel unter Naturschutz steht und man dort immer auch einen ruhigen Flecken jenseits des Trubels finden kann. Wer sich dann noch Zeit nimmt und in den Mikrokosmos unterschiedlicher Naturräume und in die Geschichte der Insel eintaucht, stellt fest, wie vielfältig und liebenswert sie ist.

Wer Natur und Ruhe sucht wählt die Nebensaison und die Orte, die von Naturschützenden durch Führungen und Hinweise besonders herausgehoben werden. Ein Qualitätsmerkmal schlechthin. Auf Exkursionen an die Wasserkante lässt sich der Artenreichtum der Vogelwelt erleben. Barfuß oder in Gummistiefeln erkundet man die Schlickwatten und mit etwas Glück und entsprechend ruhiger See lassen sich (manchmal) Schweinswale beobachten. Welle, Wind und Sonne tun ihr Übriges, um diese fantastische Naturinsel zu genießen.

Neben diesen Natureindrücken gibt es an vielen Ecken Geschichtchen aus der Vergangenheit zu erleben. Ob man nun in Westerland den von Häusern umrahmten Friedhof der Namenlosen aufsucht oder von der Mörderkuhle am Rande von Keitum erfährt, hier spiegeln sich Not und Tragik vergangener Zeiten. Und die Geschichten des kleinen Örtchens Hörnum berichten von früherer Wildnis und Armut, Militäransiedlung sowie dem Griff des Blanken Hans nach der Hörnum Odde, der Südspitze der Insel. Hier wird der Küstenschutz erfahrbar und auf engstem Raum auch der Gegensatz zwischen Zweitwohnungen, die im Herbst wie dunkle Hobbithöhlen anmuten, und den, gemütliches Licht versprühenden Wohnungen der wenigen Hörnumer.

Dass das ehemals „hässliche Entlein“ Hörnum sich durch Golf zum „hübschen Schwan“ entwickeln konnte, erfährt man nur, wenn auf Führungen oder während eines Bildungsurlaubs dieses „moderne Märchen“ erzählt wird.

Sylter Nehrung

Dass es Insulaner waren, die gegen unsäglichen Gigantismus auf die Straße gingen und erfolgreich das Bauprojekt Atlantis in Westerland verhinderten, motiviert mittlerweile etliche noch auf der Insel lebende Sylter. Von Overtourism bedroht, versuchen sie ähnlich überdimensionierte Projekte zu verhindern, damit ihre Heimat lebenswert im Sinne der Sylter bleibt.

Radelt man durch Kampen findet man das teuerste Haus Deutschland sowie die teuerste Straße, aber ebenso die höchste Erhebung der Insel und den Ausgangpunkt des Sylter Naturschutzes. Zwar konnte der Bau des Hindenburgdammes nicht verhindert werden, aber die Idee, das „bunte Kliff“ bei Morsum oder das „weiße Kliff“ bei Braderup abzutragen, ist zum Glück nur eine Randnotiz der Vergangenheit und beide können heute noch besucht werden. Quasi nebenan findet sich mit der Braderuper Heide, ein Kleinod an Naturschutz, wo junge Erwachsene der Schutzgemeinschaft Sylt helfen, Gästen die Besonderheiten dieses Lebensraums näherzubringen.

In unserem Seminar „Sylt - eine Insel inmitten des Nationalparks! Chancen und Konflikte einer besonderen Lage“ erfahren Sie Hintergrundinfos, die vielen Urlaubmachenden verborgen bleiben. Und so mancher kommt wieder - jenseits der Hauptsaison - und sucht nach weiteren Geschichten.

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