Palma de Mallorca – im Spannungsfeld zwischen Overtourism und nachhaltiger Stadtentwicklung.

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Mallorca ist seit dem aufkommenden Massentourismus ein Sehnsuchtsziel vieler Menschen aus Deutschland. Etwa zwei Flugstunden entfernt, haben im Jahr 2023 fast 18 Millionen Reisende Mallorca besucht – mehr als je zuvor. Fast die Hälfte davon kam aus Deutschland. Nach der Pandemie haben sich die Besucherzahlen schnell wieder erholt und sogar übertroffen.

Neben den zahlreichen Gästen leben schätzungsweise 50.000 Deutsche dauerhaft auf Mallorca. Die vielen Urlauberinnen und Urlauber tragen einerseits dazu bei, dass es der Insel finanziell gut geht: Die meisten Einheimischen leben schließlich direkt oder indirekt vom Tourismus, die Arbeitslosenquote ist gering. Andererseits hat der Tourismus aber auch erhebliche negative Folgen: Die Menschen in der Inselhauptstadt Palma klagen über Staus, eine überfüllte Altstadt, Lärm, Müll und steigende Lebenshaltungskosten. Innerhalb eines Jahres sind die Mieten im Schnitt um 20 % gestiegen. Die Immobilienpreise sind allein zwischen 2022 und 2024 um über 25 % gestiegen. Ein Ende dieser Preisentwicklung ist nicht abzusehen.

Zunehmend geht der Insel Wohnraum verloren, da viele Wohnungen in Feriendomizile umgewandelt werden. Wer kein Wohneigentum hat, kann sich das Leben auf der Insel oft schlicht nicht mehr leisten. Im Sommer gab es daher massive Demonstrationen der Einheimischen gegen die Auswüchse des Massentourismus. Angeprangert wurden überteuerte Wohnungen, Umweltverschmutzung, überfüllte Strände und Trinkwasserknappheit.

Die Inselregierung hat den Handlungsbedarf erkannt: Um dem Ansturm der Reisenden Einhalt zu gebieten, will man die Zahl der Gästebetten reduzieren und somit eine „Obergrenze“ schaffen. Außerdem setzt man verstärkt auf andere Zielgruppen im Luxussegment bzw. Kulturtourismus und möchte die Hauptreisezeit zugunsten der Nebensaison entzerren.

Der engagierte Bürgermeister Palmas formuliert es folgendermaßen: „Ich möchte nicht, dass die Stadt an ihrem Erfolg zugrunde geht. Ich will ein modernes Palma, ein grünes Palma und ein Palma mit einer breit aufgestellten Wirtschaft, die auch in anderen Bereichen als nur im Tourismus stark ist. Wir haben in den vergangenen zwei Jahren begonnen, das Fundament für ein neues Stadtmodell zu legen und wollen das […] vorantreiben.“ Insbesondere bei der starken Hotellobby finden diese Pläne jedoch keine Freunde.

Gelingt der Baleareninsel die Wende im Tourismus? Kann sie vielleicht sogar Vorbild für andere vom Tourismus stark betroffene Regionen sein? Oder sind Lobbyismus, Vetternwirtschaft und auch Korruption zu stark für ein wirkliches Umdenken? Themen, die wir im Rahmen eines Bildungsurlaubs in der Inselhauptstadt beleuchten. Der Bildungsurlaub findet bewusst in der Nebensaison statt, um die negativen Auswirkungen unserer Reisegruppe zu begrenzen und unsere lokalen Akteure in schwach ausgelasteten Reisezeiträumen zu unterstützen.

Weitere Informationen zu diesem politischen Bildungsurlaub im März 2025 finden Sie hier.

Wir bieten überdies auch Seminare aus dem Bereich der beruflichen Bildung auf Mallorca an, zum Beispiel Pilates, Yoga oder Tai Chi. Informieren Sie sich hier über unsere aktuellen Angebote auf Mallorca.

Hinweisen möchten wir auch auf einen Artikel zum Thema „Bildungsurlaub auf Mallorca“, der kürzlich im Mallorca-Magazin erschienen ist.