Die Landung der Alliierten in der Normandie – wie objektiv ist die kollektive Erinnerung?
Die Küste der Normandie ist eine idyllische Landschaft mit schmerzvoller Kriegsgeschichte. 2024 jährt sich die Landung der Alliierten an der normannischen Küste zum 80. Mal Heute können nur noch wenige Veteranen von diesem Ereignis berichten.
Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wurde die Normandie mit großem Einsatz der Bevölkerung aus Schutt und Asche wieder aufgebaut. Gleichzeitig wurden die militärischen Operationen erheblich politisch instrumentalisiert. Auf nationaler Ebene entwickelte sich in den letzten Jahrzehnten eine intensive deutsch-französische Freundschaft.
Im Rahmen des Seminars haben wir die Gelegenheit, mit Historikern und Angehörigen von Zeitzeugen zu sprechen. Wie wurde damals die Landung der Alliierten erlebt? Wie wurden die Befreier empfangen? Wie wurde das mehrjährige Zusammenleben mit den deutschen Besetzern erlebt - mit dem Feind, zu dem sich gleichzeitig auch menschliche Begegnungen und Kontakte entwickelten? Wie hat sich der französische Widerstand organisiert?
Gleichzeitig gehen wir der Frage nach, wie die Bevölkerung heute die Gratwanderung zwischen eigener Erfahrung, Erinnerungskultur und Erholungstourismus erlebt. Auf welche Weise wird die Erinnerung an den Zweiten Weltkrieg aufrechterhalten? Wie hat sich das Verhältnis zu den Deutschen gewandelt? Und wie gehen wir als Deutsche mit dieser Vergangenheit um? Inwieweit ist die kollektive Erinnerung von der Nationalität abhängig?
Unser Seminarstandort ist der pittoreske Ort Luc-sur-Mer direkt am Meer.
Seminarinhalte:
- Geschichte des Zweiten Weltkriegs in der Normandie
- Architektur des Wiederaufbaus
- Veränderung der Landschaft durch militärische Bauten
- Interpretation der Gedenkkultur in Abhängigkeit von der Nationalität
- Museumskultur im Zusammenhang mit dem Zweiten Weltkrieg
- Gespräche mit Einheimischen und Akteuren der Gedenkkultur
Anerkannt als Bildungsurlaub bzw. anerkannter Bildungsträger für Bildungsurlaub/Bildungszeit in: Baden-Württemberg, Berlin, Bremen, Hessen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Saarland, Schleswig-Holstein
Anerkennung möglich in: Brandenburg, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt, Thüringen