Schottland auf dem Weg in die Unabhängigkeit?
Pro-europäischer Nationalismus gegen britischen Isolationismus
Schottland ist seit über 300 Jahren Teil des Vereinigten Königreiches, doch bis heute fühlen sich viele Schotten nicht wirklich als Briten. 2014 hat sich das Land in einem Referendum nur knapp gegen eine Abspaltung vom Vereinigten Königreich entschieden und der EU-Austritt Großbritanniens hat die Unabhängigkeitsdebatte erneut angeheizt. Die Mehrheit der Schotten fühlt sich Europa zugehörig und wünschte sich bis zuletzt einen Verbleib in der EU.
Alba, so der gälische Name Schottlands, blickt auf eine wechselvolle Geschichte zurück, die vom stets komplizierten Verhältnis zum mächtigen Nachbarn im Süden ebenso geprägt ist wie von den heterogenen Gesellschaften der High- und Lowlands und den sozioökonomischen Umwälzungen ab Mitte des 18. Jahrhunderts. Während das kulturelle Erbe der historischen Highlands ab dem ausgehenden 18. Jahrhundert eine fiktionale, vielfach verklärende Wiedergeburt in der literarischen Romantik erlebte, die bis in die Gegenwart nicht nur unseren Blick auf Schottland, sondern auch das schottische Selbstbild und Geschichtsverständnis entscheidend beeinflusst, ist der Alltag vieler Schotten von den gravierenden strukturellen Veränderungen der Deindustrialisierung und den Folgen des Thatcherismus der 1980er Jahre bestimmt.
Das Seminar möchte nicht nur Einblicke in aktuelle politische, kulturelle und ökonomische Entwicklungen dieser europäischen Randregion gewähren, sondern auch der Frage nachgehen, was die schottische Identität eigentlich im Kern ausmacht, und dabei die Rolle aktueller wie historischer Diskurse, Narrative und Mythen kritisch beleuchten. Zugleich sollen schottische Besonderheiten herausgearbeitet und das Land im heutigen Europa der Regionen verortet werden. Je eine Exkursion führt in das nahe gelegene Glasgow und in die Highlands.
Anerkannt als Bildungsurlaub bzw. anerkannter Bildungsträger für Bildungsurlaub/Bildungszeit in: Baden-Württemberg, Berlin, Hamburg, Hessen, Niedersachsen, Rheinland-Pfalz, Saarland, Thüringen
Anerkennung möglich in: Brandenburg, Bremen, Sachsen-Anhalt, Schleswig-Holstein